Freiwillige Feuerwehr Waldhausen im Strudengau

Am 11. Mai "1865" gegen Abend entlud sich über Waldhausen ein heftiges Gewitter mit schweren Regengüssen und orkanartigem Winde. Ein Blitz schlug in den Turm der Klosterkirche ein und in kurzer Zeit stand das Turmdach in hellen Flammen. Wie berichtet, soll kurz vorher ein Blitz in den Schloßturm eingeschlagen und diesen entzündet haben. Der herrschende Wind verursachte einen dichten Funkenflug in der Richtung auf das Bauernhaus Grünberger und brennende Schindeln wurden im weiten Umkreis davongetragen. Trotz des starken Regens griffen die Flammen auf das Kirchendach und die benachbarten Dächer des Schloßgebäudes und des Schloßturmes über, die ebenfalls ein Raub der Flammen wurden. Während des Turmbrandes schmolzen die Glocken und stürzten in die Tiefe. Durch die Opferwilligkeit der Bevölkerung konnte bald nach der Brandkatastrophe der Aufbau des Turmes in Angriff genommen werden. Leider wurde das schöne Zwiebeldach durch einfaches, billigeres Spitzdach ersetzt. Dasselbe geschah auch beim Schloßturm. Dieser soll nach dem Brande vorübergehend mit einem Blechdach und Gitter abgedeckt worden sein. Später wurden die Schindeln des Spitzdaches durch Ziegel ersetzt. Bereits im September desselben Jahres erhielt die Klosterkirche ihr neues Geläute. Dazu wird ergänzend berichtet, daß der Brand nicht im Jahre 1865, sondern im Jahre 1863 gewesen sei und die Glockenweihe am 14. Oktober 1865 in der Karneliterkirche in Linz durch Bischof Rudiger vorgenommen wurde. Abschließend wird vermerkt, daß unter Konsitorialrat Hchw. Herrn Pfarrer Josef Moosbauer das einfach, schindelgedeckte Pyramidendach des Turmes der Stiftskirche durch ein wertvolles Kupferdach in seiner ursprünglichen frühbarocken Form ersetzt wurde. Zum Abschluß dieses großen Werkes fand am 3. Juni 1962 die Turmkreuzsteckung unter großer Beteiligung der Bevölkerung von Waldhausen statt.